Wissen macht stark! – CO2-Budget

23.01.2021: Die vierte Frage des Klima- und Nachhaltigkeitsquizes lautete:

Wie groß ist das ab 2018 noch verbleibende CO2-Budget der Menschheit, das nicht überschritten werden darf, damit die Erderwärmung auf max. 1,5 Grad beschränkt werden kann?

Die Antwortmöglichkeiten waren:

a. 580 Gigatonnen CO2
b. 5 800 Gigatonnen CO2
c. 58 000 Gigatonnen CO2

(Letzte Chance mitzurätseln! 😉 … Eine Antwort gefunden? Und runterscrollen…)

 

Die richtige Antwort lautet a. 580 Gigatonnen CO2.

Aber was hat es mit dem CO2-Budget überhaupt auf sich?

Wissenschaftler:innen haben ausgerechnet, welche Menge an seit 1750 ausgestoßenem CO2 (und vergleichbaren Treibhausgasen) nicht überschritten werden darf, damit der globale Temperaturanstieg im Vergleich zu Zeiten vor der Industrialisierung mit einer 50%-igen Wahrscheinlichkeit nicht mehr als 1,5°C beträgt. Diese maximale Erderwärmung wurde auch im Pariser Klimaabkommen als Ziel festgelegt. Wird es eingehalten, so lassen sich die Risiken und Auswirkungen des Klimawandels gegenüber einer stärkeren Erwärmung erheblich verringern. Laut Schätzungen des Weltklimarates IPCC verbleiben den Menschen dafür allerdings weltweit nur noch 580 Gigatonnen CO2 (bzw. 4,2 Gt für Deutschland). Bei unverändertem CO2-Ausstoß wäre dieses Budget bereits in 10 Jahren aufgebraucht. Obwohl Unsicherheiten bzgl. der tatsächlichen Größe des CO2-Budgets bestehen und dieses sogar umstritten ist, wissen wir doch „genug, um sicher zu sein, dass keine Zeit mehr zu verlieren ist, um die Treibhausgasemissionen deutlich zu reduzieren“, so Elmar Kriegler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

Die gute Nachricht: Technisch und wirtschaftlich gesehen ist dies möglich! Das zeigen die Studien „Treibhausgasneutrales Deutschland in 2050“ des Umweltbundesamts (2014) sowie „Klimaneutrales Deutschland“ vom Wuppertal Institut u.a. (2020). Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) der Bundesregierung empfiehlt sogar die Treibhausgasneutralität bis 2035, um das 1,5°C-Ziel einhalten zu können. Eine weitere Studie des Wuppertal Instituts („CO2-neutral bis 2035“) zeigt, dass selbst dies möglich ist – wenn auch sehr herausfordernd. Zur Erarbeitung und Umsetzung geeigneter Maßnahmen braucht es nämlich auch den gesellschaftlichen und politischen Willen.

Zentrale Herausforderungen bestehen z. B. bei Themen wie der Akzeptanz für einen starken Ausbau von Erneuerbaren-Energien-Anlagen oder hinsichtlich der Notwendigkeit einer deutlichen Veränderung in Art und Umfang der Fortbewegung.

Klimaneutralität geht also jede:n Einzelne:n etwas an. Einen einfachen Anfang kann jede:r bei der Ernährung machen: Bereits einmal pro Woche kein Fleisch zu essen, vermeidet jede Menge CO2 – vegetarische Ernährung sogar 800 kg CO2 im Jahr (pro Person).

Weiterführende Links:

  • CO2-Budget ausführlich & verständlich erklärt auf spektrum.de
  • Tipp: Erklär-Video „Pariser Klimaziele erreichen mit dem CO2-Budget“ (youtube)
  • Tipp: Die Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein hat einige Zukunftsszenarien ausgearbeitet, die hier nicht nur zum Lesen, sondern auch als Audiodatei verfügbar sind.

 

Alle Quizfragen zum Nachlesen:
1. Quizfrage (02.01.2021): Sustainable Development Goals
2. Quizfrage (09.01.2021): Erdüberlastungstag
3. Quizfrage (16.01.2021): Leitungswasser
5. Quizfrage (30.01.2021): Lebensmittelverschwendung
6. Quizfrage (06.02.2021): CO2-Speicher
7. Quizfrage (13.02.2021): Meist weggeworfener Müll
8. Quizfrage (20.02.2021): Plastik im Meer