Wie wäre es ab und zu mit einer klimaaktiven Straßensperrung für einen Tag, an dem diese Straße aktiv anders genutzt wird? Zum Spielen, Musik, Fest etc.
Warum auch nicht, denn fatal ist derzeit noch das vollkommen autozentrierte Denken vor allem auch in der Stadtplanung.
Eine nachhaltige Lösung hier würde gleichzeitig auch dazu führen, dass viel Raum für umweltfreundlichere Fortbewegung gewonnen würde und z. B. überbreite Fahrbahnen zugunsten von Fußgänger:innen und Radfahrer:innen umgewertet werden könnten und dass auf den vielen riesigen Parkplätzen z.B. in Westerland an der Post etc. weiterer Dauerwohnraum entstehen könnte.
Das funktioniert aber nur, wenn gleichzeitig auch für eine umweltfreundlichere Anreise und Fortbewegung auf der Insel selbst die Weichen gestellt werden.
Die Anreise per Bahn ist momentan mit langwierigen Umstiegen in Hamburg (45 – 59 Minuten Wartezeit planmäßig), eingleisiger Strecke und alten Dieselloks eine Zumutung. Eine Premium-Destination wird mit einer ‚Dritte-Welt-Anbindung‘ versorgt, das ist nicht vermittelbar.
Aber auch der lokale ÖPNV lässt zu wünschen übrig – Bustaktung zu niedrig, die Straßengestaltung hingegen lädt zum Rasen ein, Parkplätze überall in Hülle und Fülle – wer steigt da freiwillig um?
Wie wäre es mit einer Inselbahn 2.0 – als Induktionsspur auf einer eigenen Trasse, solarbetrieben, in dichter Taktung von Nord nach Süd? Oder back to nature mit Pferdefuhrwerken?
Vor allem aber sollten auch nicht länger Fußgänger:innen und Radfahrer:innen sich die engen Fußwege teilen müssen und so gegeneinander ausgespielt werden, während die Autos Raum ohne Ende zugestanden bekommen. Eine Umwidmung vorhandener PKW-Stellplätze in Fuß- und Radwege kann hier Abhilfe schaffen.
Radfahrer:innen müssen einen eigenen Raum haben, der ausreichend breit ist und nicht alle 200 Meter unfallträchtig durch Schranken unterbrochen wird, wie derzeit auf der Nord-Süd-Route zwischen Wenningstedt und Kampen.
Darum:
- Generell: Priorität für Radfahrende und Fußgänger:innen vor PKW-Verkehr
- mehr Platz für Radfahrer:innen, Fahrräder und Fußgänger:innen
- z.B. Parken zukünftig nur noch auf einer Straßenseite erlauben, Parkverbote
- Umwidmung vorhandener PKW-Stellplätze in Fuß- und Radwege
- Trennung von Rad- und Fußwegen
- direkte(re) Wege für Radverkehr, nicht aber für PKW
- Ausbau der Radwege & des Radverkehrs
- insbesondere innerorts!
- Fahrradstraßen einrichten (d.h.: Radfahrer:innen haben Priorität, Tempo 30)
- breite Fahrradwege nach dänischem Vorbild
- bessere Beschilderung/Wegweisung
- Umstrukturierung des Radverleihangebotes, um u.a. Umstieg von Rad auf ÖPNV zu erleichtern:
- überdachte Bike + Ride-Anlagen an allen Bahnhöfen und Häfen + Schließfächer, die man mieten kann sowie Akku-Auflademöglichkeiten für E-Bikes
- Bike-to-Go-Angebot (Radverleihsystem mit einmaliger Registrierung, Möglichkeit der Ausleihe und Zahlung pro Einzelfahrt, Abholung an bestimmten Orten oder bei Verfügbarkeit überall, Abstellen nach Gebrauch an beliebigen Orten)
- Standortgebundene Vermietung von E-Bikes / Pedelecs
- Generell: Priorität des ÖPNV vor dem PKW-Verkehr
- Steigerung der Attraktivität des ÖPNV
- Beschleunigung des ÖPNV: schnellere Erreichbarkeit zentraler Orte wie Schulen, Ortszentrum
- Am Beispiel Modelprojekt – Dünenpark – SVG:
Verwalter von Ferienanlage erhebt: 1,50 €/Tg (0,75 €/Tg für Kinder) für die SVG. Feriengäste können somit unbegrenzt das Angebot der SVG nutzen.
Übertragen auf alle Anbieter:innen von Ferienwhg., Appartments und Hotels
Alternativ: kostenloser ÖPNV via Gästekarte - Elterntaxis reduzieren:
Schüler:innenbeförderung so auslegen, dass damit das ganze Jahr gefahren werden kann sowie nicht KM-begrenzt und für alle Schüler:innen - Vernetzung verschiedener Tickets (z.B. Schleswig-Holstein Ticket, oder andere….)
- Günstigere Ticketpreise bei Bus und Bahn bzw. kostenlose Nutzung des ÖPNV inselweit
- 365-Tage-Ticket
- Binnenfahrten mit dem PKW reduzieren durch
- autofreie Ortskerne – nur Shuttledienst bzw. ÖPNV // Priorität Keitum!
- sinnvolles Parkraummanagement:
eine Steuerung des Parkraumangebotes entwickeln, Parkleitsysteme -> kein unnötiges Suchen nach Parkplätzen in Wohngebieten mehr, dortiges Parken nur mit Anwohner:innen-Parkausweis - Schaffung von „Ersatzparkparkplätzen“ am Ortsrand mit gutem ÖPNV-Anschluss und Möglichkeit zur Nutzung von Fahrradausleihsystemen
- autofreie Quartiere bei Neubebauung, dafür gute ÖPNV-Anbindung sowie über Rad- und Fußwege
- autofreie Ortskerne – nur Shuttledienst bzw. ÖPNV // Priorität Keitum!
Weitere Maßnahmen:
- Einbahnstraßen
- Geschwindigkeitsbegrenzung: Tempo 30 innerorts
- ein Verkehrsleitsystem, um z.B. Spitzen auszugleichen, Entzerrung
- Motorisierter Verkehr (ohne E-Bike): Nutzung der Straßen für Fahrzeuge mit Euro 6 temp, Hybriden und E-Fahrzeuge sowie Wasserstofffahrzeuge
- Stellplatzsatzung schaffen, Stellplatzablöse unterbinden